Virginia

Virginia
Vir|gi|nia 〈[virgi:-], engl. [vədʒı̣-] f. 10lange dünne Zigarre mit Strohmundstück [nach dem Herkunftsland, dem Staat Virginia der USA]

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1Vir|gi|nia [engl.: və'ʤɪni̯ə ]; -s:
Bundesstaat der USA.
2Vir|gi|nia [auch: …d̮ʒ… ], die; -, -s:
lange, dünne, schwere Zigarre mit einem Mundstück aus Stroh.
3Vir|gi|nia , der; -[s], -:
Virginiatabak.

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I
Virginia
 
[v-], römische Sagengestalt; Tochter des römischen Plebejers Virginius; sie wurde von diesem erstochen, als der Decemvir Appius ihr nachstellte. Die durch Livius überlieferte Sage von der Vorbildhaftigkeit römischer Tugend wurde seit dem 16. Jahrhundert wiederholt dramatisiert.
 
II
Virginia
 
[v-; nach dem amerikanischen Bundesstaat Virginia] die, -/-s, Virginiazigarre, lange, dünne, aus kräftigem Kentucky- oder Virginiatabak hergestellte Zigarre mit einem Mundstück aus Stroh.
 
III
Virginia
 
[vɪr'dʒiːnia, englisch və'dʒɪnjə], Abkürzung Va., postamtlich VA, Bundesstaat im Osten der USA, 110 792 km2, (1999) 6,873 Mio. Einwohner (1960: 3,967 Mio., 1980: 5,347 Mio. Einwohner). Administrativ ist Virginia in 95 Verwaltungsbezirken (Countys) gegliedert. Hauptstadt ist Richmond.
 
 
Verfassung von 1971; Senat mit 40, Repräsentantenhaus mit 100 Mitgliedern; im Kongress ist Virginia mit zwei Senatoren und 11 Abgeordneten vertreten.
 
Landesnatur:
 
Virginia hat im Osten, zwischen Potomac River und Chesapeakebai, Anteil an der atlantischen Küstenebene, westlich der Falllinie am Piedmontplateau und den Appalachen: Blue Ridge (Mount Rogers 1 747 m über dem Meeresspiegel), Großes Appalachental, Alleghenygebirge und im äußersten Südwesten Cumberlandplateau. Das Klima ist gemäßigt mit warmen Sommern und Niederschlägen von über 1 000 mm pro Jahr. Wälder nehmen (1990) 61 % der Staatsfläche ein.
 
 
Von der Bevölkerung sind (1990) 77,4 % Weiße, 18,8 % Schwarze und 0,2 % Indianer. Rd. 70 % der Bevölkerung leben in Städten, größte Städte sind Virginia Beach und Norfolk.
 
 
In der Landwirtschaft haben v. a. der Anbau von Tabak, Mais, Weizen und Erdnüssen sowie Milchviehhaltung und Geflügelzucht Bedeutung. Bodenschätze sind Kohle und Natursteine sowie verschiedene Buntmetalle, führende Industriezweige Schiffbau, chemische Industrie und Tabakverarbeitung. Wichtige Wirtschaftsfaktoren sind die zivilen und militärischen Behörden in Arlington (Pentagon) und Hampton sowie der Fremdenverkehr; Washington Dulles International Airport (40 km westlich von Washington).
 
 
Gescheiterten Kolonisationsversuchen Sir W. Raleighs (Roanoke Island), der zu Ehren der »jungfräulichen Königin« Elisabeth I. (englisch virgin »Jungfrau«) das ganze von England beanspruchte Gebiet in Nordamerika Virginia nannte, folgte ab 1607 mit der Gründung von Jamestown die Besiedlung durch eine Londoner Handelskompanie. Ab 1619 wirkte ein Repräsentativorgan (House of Burgesses) an der Regierung des »Old Dominion« mit, das 1624 der englischen Krone direkt unterstellt wurde und nach schwierigen Anfängen v. a. mit dem Tabakanbau eine Existenzgrundlage gewann. In Küstennähe bildeten sich große Plantagen (ab 1619 auch Einsatz schwarzer Sklaven) heraus. Zwischen der aristrokratischen Führungsschicht, die eine eigene Lebensart entwickelte, und den nach Westen vordringenden bäuerlichen Siedlern, die mehr Schutz vor der indianischen Gegenwehr forderten, kam es ab Ende des 17. Jahrhunderts (Bacon's Rebellion 1676) zu sozialen und politischen Spannungen. In der Amerikanischen Revolution spielte Virginia, das auch ideologisch die Richtung wies (Virginia Declaration of Rights), mit Massachusetts eine führende Rolle und stellte auch für die Zeit danach wichtige Persönlichkeiten wie z. B. T. Jefferson, J. Madison und G. Washington. Im Juni 1788 ratifizierte Virginia als zehnter Staat die Unionsverfassung. Vom Verlust der britischen Absatzmärkte nach dem Unabhängigkeitskrieg besonders betroffen, stellten die Plantagen Virginias zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihre Produktion weitgehend auf Baumwolle um. Als früher Verfechter der States' Rights stets auf die Wahrung seiner Rechte bedacht, schloss sich Virginia bei Ausbruch des Sezessionskrieges nach anfänglichem Zögern den Konföderierten Staaten von Amerika an, mit Ausnahme des westlichen Teils, der 1863 als West Virginia in die Union aufgenommen wurde. Als einer der Hauptkriegsschauplätze sowie durch die Abspaltung West Virginias schwer geschädigt, blieb Virginia, das 1870 wieder in die Union aufgenommen wurde, lange Zeit von wirtschaftlichen Problemen gekennzeichnet. In den 1920er-Jahren setzte mit den tief greifenden Reformen des demokratischen Gouverneur Harry Flood Byrd (* 1887, ✝ 1966), dessen Parteiorganisation jahrzehntelang die Politik Virginias beherrschte, ein wirtschaftlicher Aufschwung ein. In Virginia kam es immer wieder - jedoch meist weniger radikal als in anderen Südstaaten - zu Rassenkonflikten.
 
 
R. L. Morton: Colonial V., 2 Bde. (Chapel Hill, N. C., 1960);
 W. M. Billings u. a.: Colonial V. A history (Millwood, N. Y., 1986);
 
V. alternatives for the 1990's. Selected issues in public policy, hg. v. J. L. Fisher u. Richard T. Mayer (Fairfax, Va., 1987);
 L. M. Antonelli: V. A Commonwealth comes of age. An illustrated history (Northridge, Calif., 1988);
 J. E. Selby: The revolution in V. 1775-1783 (Williamsburg, Va., 1988);
 R. Lowe: Republicans and reconstruction in V., 1856-70 (Charlottesville, Va., 1991).
 

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1Vir|gi|nia [auch: vɪr'dʒi:ni̯a]; -s: Bundesstaat der USA.
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2Vir|gi|nia, die; -, -s: lange, dünne, schwere Zigarre mit einem Mundstück aus Stroh.
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3Vir|gi|nia, der; -[s], -: Virginiatabak.

Universal-Lexikon. 2012.

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